Der Bariton Andrè Schuen wuchs im ladinischen La Val (Südtirol, Italien) dreisprachig auf – ladinisch, italienisch und deutsch, eine Vielseitigkeit, die sich in seinem jetzigen Gesangsrepertoire widerspiegelt. Nachdem lange Jahre das Cello sein Hauptinstrument war, entschied er sich für ein Gesangsstudium an der Universität Mozarteum Salzburg bei Prof. Horiana Branisteanu sowie Lied und Oratorium bei Prof. Wolfgang Holzmair. Im Anschluss an sein Studium war Andrè Schuen Ensemblemitglied der Oper Graz. Heute ist er auf den großen Opern-, Konzert- und Liedbühnen weltweit zu Hause.
Im Opernbereich ist Andrè Schuen gefragt von international bedeutenden Häusern wie der Bayerischen und der Wiener Staatsoper, dem Royal Opera House Covent Garden oder dem Teatro Real Madrid. In der aktuellen Saison übernimmt er die Rolle des Conte in der Neuproduktion von Mozarts Nozze di Figaro an der Wiener Staatsoper (musikal. Leitung: Philippe Jordan/Regie: Barrie Kosky). Erstmals verkörpert er zwei Wagner-Partien: Als Heerrufer ist er in der Lohengrin-Neuproduktion an der Bayerischen Staatsoper zu erleben (François-Xavier Roth/Kornél Mundruczo), bevor er im Mai sein Debüt als Wolfram im Tannhäuser an der Staatsoper Unter den Linden (Sebastian Weigle/Sasha Waltz) gibt. Auch bei Opernproduktionen der großen Festivals wie Salzburg oder Aix-en-Provence ist er immer wieder zu Gast, zuletzt in der Titelpartie von Nozze di Figaro (R: Lotte de Beer/D: Thomas Hengelbrock) beim Festival d‘Aix-en-Provence sowie als Guglielmo in Così fan tutte (R: Christof Loy/D: Joana Mallwitz) bei den Salzburger Festspielen.
Im Konzertbereich war Andrè Schuen zu Saisonbeginn mit Mahlers Liedern eines fahrenden Gesellen zum ersten Mal beim Lucerne Festival mit dem Lucerne Festival Orchestra unter Jakub Hruša zu hören, wenig später auch beim Finnish Radio Orchestra in Helsinki, anschließend geht er auf eine Spanien-Tournee mit Mahlers Wunderhorn-Liedern mit dem Ensemble de l’Orquesta de la Comunidad de Valencia. Den Jahreswechsel verbringt er im Leipziger Gewandhaus mit Beethovens 9. unter Andris Nelsons und singt im Mai an der Mailänder Scala mit dem Orchestra del Teatro alla Scala unter Riccardo Chailly in Mahlers 8. Sinfonie. Vergangene Highlights auf der Konzertbühne waren Auftritte mit den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle, beim WDR Sinfonieorchester unter Jukka-Pekka Saraste oder beim Swedish Radio Symphony Orchestra unter Daniel Harding.
Besonders wichtig ist Andrè Schuen, gemeinsam mit seinem Klavierpartner Daniel Heide, der Liedgesang. In dieser Saison führen Liederabende zurück zur Schubertiade nach Schwarzenberg, ins Konzerthaus Wien, Teatro de la Zarzuela Madrid oder zum Konzerthaus Dortmund. Darüber hinaus ist er regelmäßig in weiteren bedeutenden Liedzentren wie der Londoner Wigmore Hall, der Schubertiada Vilabertran, dem Heidelberger Frühling oder dem Rheingau Musik Festival zu erleben. In den USA war er mit Liederabenden beim Tanglewood-Festival sowie beim Aspen Music Festival gemeinsam mit Andreas Haefliger zu Gast.
International beste Kritiken erhält Andrè Schuen für seine Einspielungen. Seit 2021 ist der ladinische Bariton Exclusive Recording Artist der Deutschen Grammophon. Nach Schuberts Schöner Müllerin erscheint dort im November 2022 der Schwanengesang. Für das „Yellow Label“ spielt Andrè Schuen exklusiv die drei großen Schubert-Liedzyklen ein.